Wenn die Marktführerin führt verändern sich Millionen von Leben
In der ganzen Schweiz prägen Grossverteiler das Tierwohl im grossen Stil. Mit dem «Hühner-Check» bewerten wir, wie gut Schweizer Grossverteiler den Standards des European Chicken Commitment (ECC) entsprechen. Bis heute hat kein Schweizer Grossverteiler das ECC unterzeichnet oder sich zu höheren Standards für Masthühner verpflichtet.
Für Migros liegt die grösste Herausforderung in der Wahl der Hühnerrassen. Solange der orange Riese weiterhin auf schnell wachsende Rassen setzt, bleibt das Leid im System verankert. Die einzige wirkliche Lösung besteht darin, von diesen Rassen wegzukommen – und Migros hat die Möglichkeit, diesen Wandel anzuführen.
Mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent beeinflussen die Entscheidungen von Migros die gesamte Lieferkette. Eine aktuelle Kampagne des Observatoire du Spécisme zeigte alarmierende Zustände auf Micarna-Betrieben: Schnell wachsende Hühner setzen so schnell Fleisch an, dass sie sich am Schluss ihres Lebens kaum noch auf den Beinen halten können. Das sind keine Einzelfälle – es ist die legale Realität für über 90 Prozent der Hühner in der Schweiz.
Frühere Kampagnen haben gezeigt: Vielen Menschen ist Tierwohl wichtig – und erwarten, dass Grossverteiler ihre Verantwortung ernst nehmen. Die Unterzeichnung des ECC wäre ein entscheidender Schritt, um Glaubwürdigkeit und Integrität zurückzugewinnen und echten Wandel anzustossen – gerade für Migros. Wenn sich allein Migros zum European Chicken Commitment verpflichten würde, könnten jedes Jahr bis zu 40 Millionen Hühner bessere Lebensbedingungen erhalten. Dieser Schritt hat das Potenzial, den gesamten Markt zu verändern und das Leben von Millionen von Tieren zu verbessern.
Darum brauchen wir Sie. Ihre Stimme macht den Unterschied – helfen Sie mit, die Grossverteiler zu höheren Standards für Hühner zu verpflichten.
Migros: Lichtblicke, doch das Kernproblem bleibt
Migros punktet bei Faktoren wie Besatzdichte und der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Doch bei der Rassenwahl – dem grössten Treiber von Leid – klafft weiterhin eine entscheidende Lücke. Solange Migros an schnell wachsenden Rassen festhält, bleibt das Potenzial anderer Verbesserungen begrenzt. Denn ohne das Kernproblem anzugehen, verändert sich das grosse Ganze nicht. Kurz gesagt: Es gibt Lichtblicke – doch die zentrale Herausforderung bleibt.
Entdecken Sie den Bericht zu Migros’ ECC-Konformität:
Warum die Rasse entscheidend ist
Die Fakten sind deutlich: Schnell wachsende Rassen bedeuten kurze Leben, geprägt von genetisch vorprogrammiertem Leid. Diese Hühner setzen so schnell Fleisch an, dass sie sich am Schluss ihres Lebens kaum noch auf den Beinen halten können. Viele entwickeln Herz-Kreislauf-Probleme, weil das Herz den Körper nicht mehr richtig durchblutet. Ohne einen klaren Wechsel zu langsamer wachsenden Rassen bleiben Massnahmen wie mehr Platz und Beschäftigung begrenzt wirksam: mehr Platz nützt nichts, wenn die Tiere davon nicht profitieren können.
Der nächste Schritt ist klar, wir fordern Migros dazu auf:
- auf schnell wachsende Rassen, bei denen das Leid genetisch vorprogrammiert ist zu verzichten
- weiterhin Schweizer Tierschutzstandards anzuwenden und unabhängige Audits durchzuführen
- mit dem Unterzeichnen des European Chicken Commitment (ECC); der Veröffentlichung eines ECC-konformen Fahrplans mit klaren Fristen; der Verpflichtung, diese Fristen einzuhalten; und der jährlichen Veröffentlichung eines Fortschrittsberichts über Verbesserungen zu beginnen.
Ein ECC-Bekenntnis von Migros könnte jedes Jahr das Leben von bis zu 40 Millionen Hühnern verändern. Helfen Sie mit, die Schweizer Grossverteiler dazu aufzurufen, ihre Standards für Masthühner zu verbessern.










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