Zusammen machen wir die «unsichtbaren Tiere» auf politischer Ebene sichtbar
Vor gut einem Jahr haben wir die Kampagne «Unsichtbare Tiere» lanciert. Mit unserer Petition wollten wir den Interessen der Tauben, Ratten, Bienen und Fische Gehör verschaffen. 34’970 Unterschriften sind seither zusammengekommen – ein wichtiges Zeichen für die Berücksichtigung dieser Tiere. Als Follow-up zur Petition sind wir auf verbündete Parlamentarier:innen und Organisationen zugegangen, um gemeinsam herauszufinden, wie wir uns am wirkungsvollsten für die Interessen der Tiere einsetzen können.
Die Tiergruppen, die wir als «unsichtbare Tiere» eingestuft haben, eint, dass ihre Interessen auf politischer Ebene komplett vernachlässigt werden. Tauben und Ratten sind uns fremd und wir empfinden sie als «hässlich» oder «lästig». Bienen und Fischen sprechen wir aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Funktion innerhalb der Gesellschaft ihre Würde ab. Dies führt zu immensem Tierleid: Tauben verenden hungrig auf den Strassen unserer Städte; Ratten werden mit Rodentiziden vergiftet und sterben unter schrecklichen Qualen; Bienen verlieren aufgrund von Pestiziden ihre Navigationsfähigkeit; und Fische leben in Aquakulturen unter Bedingungen, die wir selbst in der Massentierhaltung nicht akzeptieren würden. Für uns ist klar: diese Tiere verdienen mehr Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme und Schutz.
Die Unterstützung von fast 35’000 Unterschriften bestärkt uns in unserem Einsatz – und gibt uns die nötige Schlagkraft, um politischen Druck aufzubauen.
Der erzeugte Druck auf die Politik ist bedeutend, denn mit der aktuellen politischen Lage und der Zusammensetzung des Parlaments ist es leider noch schwieriger geworden, den Interessen nicht-menschlicher Tiere Gehör zu verschaffen. Viel Energie muss derzeit aufgewendet werden, um bereits erkämpfte Verbesserungen zu verteidigen – für neue Vorstösse bleibt kaum Raum.
Durch die Unterstützung unserer Community und die Zusammenarbeit mit fair-fish und Ueli Schmezer ist eine Interpellation entstanden, die den Bundesrat über die aktuelle Situation und Datenlage von Fischen in Schweizer Aquakulturen befragt. Die Antworten des Bundesrates werden uns wichtige Datenpunkte geben, um weiteres Vorgehen festzulegen.
Was Tauben, Bienen und Ratten betrifft, so evaluieren wir derzeit noch die effektivsten und politisch tragfähigsten Interventionsansätze. Jede dieser Tiergruppen stellt spezifische Herausforderungen dar – sowohl in Bezug auf die öffentliche Wahrnehmung als auch im Rahmen der aktuellen rechtlichen und regulatorischen Gegebenheiten. In diesem Stadium haben wir uns entschieden, keine Vorstösse auf nationaler Ebene zu Tauben, Bienen und Ratten einzureichen, da ein solcher vorschneller Schritt den Erfolg künftiger Massnahmen gefährden könnte.
Stattdessen konzentrieren wir unsere Bemühungen auf das Sammeln weiterer Daten, den Aufbau sektorübergreifender Unterstützung und die Identifikation der strategisch sinnvollsten Ansatzpunkte. Wir stehen in engem Kontakt mit unseren parlamentarischen Verbündeten, Anna Rosenwasser und Delphine Klopfenstein, und sind bereit, rasch zu handeln, sobald sich die Bedingungen in eine positive Richtung verändern.
Nur dank der Unterstützung zahlreicher Menschen können wir unserem Engagement, die Interessen der Tiere in die Mitte der Gesellschaft zu tragen, treu werden – und wir sind unglaublich dankbar, dabei auf unsere Community zählen zu dürfen. Wie immer, werden wir zukünftige Entwicklungen über unseren Newsletter mitteilen.
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