Eidgenössische Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz»

Wir vertreten die Auffassung, dass gleiche Interessen gleich zu berücksichtigen sind. Menschen und nicht-menschliche Tiere in der Landwirtschaft haben ein wichtiges gemeinsames Interesse: Beide wollen kein Leid erfahren und haben ein Bedürfnis nach physischer und psychischer Integrität. Das geltende Tierschutzgesetz wird diesen Erkenntnissen jedoch nicht gerecht. 2016 lancierte Sentience deshalb die Initiative gegen Massentierhaltung.

Als Grundsatz forderte die Initiative, dass die Würde des Tieres in der landwirtschaftlichen Tierhaltung respektiert wird. Die industrielle Tierhaltung in Grossbetrieben zur möglichst effizienten Gewinnung von Tierprodukten, bei der das Tierwohl systematisch verletzt wird, sollte in der Schweiz zukünftig nicht mehr zulässig sein. Zusätzlich sollte auch der Import von Tierprodukten, die nicht den neuen Schweizer Standards entsprechen, verboten werden.

Unsere Argumente

  • Die Massentierhaltung ist ein Produktionssystem, in welchem die Grundbedürfnisse nicht-menschlicher Tiere in praktisch allen Belangen missachtet werden.
  • Fast 80 Millionen Landwirbeltiere werden in der Schweiz pro Jahr für die menschliche Ernährung gemästet und geschlachtet.
  • Die industrielle Tierproduktion ist weder erforderlich noch vereinbar mit den Prinzipien der Würde der Kreatur und der Gleichbehandlung vergleichbarer Interessen.

Ergebnis

  • Der vom Bundesrat ins Rennen geschickte Gegenentwurf kann als historisch bezeichnet werden. Der Bundesrat hat damit anerkannt, dass es grossen Handlungsbedarf im Ernährungssystem gibt.
  • Unsere Allianz war unglaublich divers. Unterschiedlichste Interessengruppen haben sich gemeinsam für die Abschaffung der Massentierhaltung eingesetzt. Das zeigt, wie viel Einigkeit zwischen progressiven Kräften herrscht.
  • Noch nie wurden die Haltungsbedingungen von Tieren in der Landwirtschaft so breit und öffentlich diskutiert. Gerade die Medien waren unserer Initiative gegenüber wohlgesinnt und haben viel wertvolle Aufklärungsarbeit geleistet.
  • Hunderttausende Menschen haben sich über den Tellerrand hinaus mit der Initiative befasst und sich die Frage gestellt: «Was bedeutet mein Konsum für Tier, Mensch und Umwelt?»
  • Verschiedene Parteien kämpfen auch weiterhin für die Abschaffung der Massentierhaltung. So haben etwa die Grünen wichtige Forderungen unserer Initiative in ihr Legislaturprogramm aufgenommen.
  • 1’062’647 Personen haben JA zur Abschaffung der Massentierhaltung gesagt – das sind 1’062’647 Stimmen für die Tiere in der Landwirtschaft.

Kontaktperson

Philipp Ryf
Philipp Ryf
Geschäftsleitung, Leitung Kampagnen & Politik
Mehr zu Philipp Ryf