Rückblick: Wie kann die Transformation des Ernährungssystems gelingen?

Am letzten Donnerstag, dem 15. Juni, sprachen wir mit Nadja Brodmann vom Zürcher Tierschutz und Stefan Mann von Agroscope über ihre Perspektiven zur Zukunft der Schweizer Landwirtschaft.

Im Rahmen der Veranstaltung im Kulturpark Zürich befassten wir uns mit den Problemen der industriellen Tierproduktion und wagten sowohl einen Rückblick auf die Initiative gegen Massentierhaltung als auch einen Ausblick auf die nun dringlichsten Weichenstellungen, damit die Transformation des Ernährungssystems gelingen kann.

Schau dir jetzt das Video der Veranstaltung an.

Der erste Teil der Diskussion stand ganz im Zeichen der grössten Missstände des heutigen Systems. Gemeinsam haben wir erörtert, wie Tiere in der industriellen Tierproduktion – ganz nach dem Credo «immer mehr, immer schneller, immer billiger» – nicht als empfindungsfähige Lebewesen, sondern als reine Produktionsfaktoren betrachtet werden und wieso das heutige System nicht mit den natürlichen Bedürfnissen der Tiere kompatibel ist.

Im Verlauf des zweiten Teils der Diskussion haben unsere Gäste dem Publikum ihre Visionen einer tierfreundlichen und nachhaltigen Landwirtschaft skizziert. Während Tiere in Nadja Brodmann’s Vision noch einen Platz als natürliche Raufutterverwerter haben (sprich: Wiederkäuer auf Naturwiesen, aber keine Intensivmast mehr), hat uns Stefan Mann seine Vision der «postletalen Landwirtschaft» präsentiert, die ganz ohne «Nutztiere» auskommt.

Zuletzt haben wir uns gemeinsam an eine Synthese gewagt und besprochen, wie eine zukunftsfähige inländische Produktion aussehen könnte und welche Gründe für eine rasche Transformation sprechen. Mögliche Hebel der Transformation – wie Investitionen in Bildung, mehr Transparenz beim Konsum und die dabei wichtige Rolle der Grossverteiler – wurden genauso diskutiert wie Strategien, um ebendiese Hebel in Bewegung zu setzen.

Trotz gewisser Differenzen darüber, wie das Resultat dieser Transformation im Detail aussehen könnte, wurde klar: 95 % des Weges gehen wir gemeinsam. Jetzt ist entscheidend, dass wir gemeinsam darauf hinarbeiten, dorthin zu kommen.

Ähnliche Beiträge

Logbuch: Das Leben eines Masthuhns in intensiver Geflügelhaltung

Logbuch: Das Leben eines Masthuhns in intensiver Geflügelhaltung

Das Gewicht eines Masthuhns nimmt in seinem kurzen Leben um das 33-fache zu. In der Schweiz werden jedes Jahr fast 80 Millionen Masthühner geschlachtet, 92% davon werden in intensiver Geflügelhaltung aufgezogen. Ihr Leiden ist vorprogrammiert...

Logbuch: Das Leben eines Masthuhns in intensiver Geflügelhaltung
Taten statt Worte: Helfen Sie uns JETZT, Qualzucht zu stoppen!

Taten statt Worte: Helfen Sie uns JETZT, Qualzucht zu stoppen!

Nur 8 Prozent aller Schweizer Masthühner sehen jemals den Himmel. 92 Prozent gehören zu den sogenannten Hochleistungsrassen, bei denen das Leid genetisch vorprogrammiert ist. Coop und Migros hätten es in der Hand, diese Entwicklung zu stoppen.

Taten statt Worte: Helfen Sie uns JETZT, Qualzucht zu stoppen!
Event-Rückblick: «Wie gelingt es uns, das Leid der ‹unsichtbaren Tiere› sichtbar zu machen?»

Event-Rückblick: «Wie gelingt es uns, das Leid der ‹unsichtbaren Tiere› sichtbar zu machen?»

Im Rahmen der aktuellen Kampagne «Unsichtbare Tiere» wollten wir wissen: Wie können wir das Leid von Tauben, Ratten, Bienen und Fischen sichtbar machen?

Event-Rückblick: «Wie gelingt es uns, das Leid der ‹unsichtbaren Tiere› sichtbar zu machen?»
Helfen wir den unsichtbaren Bewohnern unserer Städte

Helfen wir den unsichtbaren Bewohnern unserer Städte

Das Standardverfahren zur Rattenbekämpfung umfasst den Einsatz von Rodentiziden, die die Ratten bis zu ihrem Tod unter quälenden Muskel- und Gelenkschmerzen leiden lassen. Helfen Sie uns, etwas zu verändern.

Helfen wir den unsichtbaren Bewohnern unserer Städte
Damit das Summen der Bienen nicht verstummt

Damit das Summen der Bienen nicht verstummt

Über 600 Wildbienenarten und mehrere Milliarden Honigbienen leben in der Schweiz. Das Leben all dieser Insekten ist durch den Einsatz von Pestiziden massiv bedroht. Machen Sie gemeinsam mit uns einen Unterschied.

Damit das Summen der Bienen nicht verstummt
Aus den Augen, aus dem Sinn – wieso wir strengere Regeln für die Fischzucht brauchen

Aus den Augen, aus dem Sinn – wieso wir strengere Regeln für die Fischzucht brauchen

Aquakulturen stellen eine massive Bedrohung für das Wohlergehen von Fischen dar. Sie sind in Becken unter Bedingungen eingesperrt, die wir selbst in der Massentierhaltung nicht akzeptieren würden.

Aus den Augen, aus dem Sinn – wieso wir strengere Regeln für die Fischzucht brauchen
Wie gelingt es uns, das Leid von Tauben, Ratten, Bienen und Fischen sichtbar zu machen?

Wie gelingt es uns, das Leid von Tauben, Ratten, Bienen und Fischen sichtbar zu machen?

Im Rahmen der aktuellen Kampagne «Unsichtbare Tiere» diskutieren wir zusammen mit Markus Wild und Vanessa Gerritsen darüber, wie wir Tauben, Ratten, Bienen und Fischen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen können.

Wie gelingt es uns, das Leid von Tauben, Ratten, Bienen und Fischen sichtbar zu machen?
Wir brauchen ein Umdenken im Zusammenleben mit Tauben

Wir brauchen ein Umdenken im Zusammenleben mit Tauben

In der Schweiz leben mehrere hunderttausend Stadttauben. Mangels eines tiergerechten Tauben-Management-Konzepts ist die Zahl der Tiere in verschiedenen Städten explodiert. Diese Entwicklung wirft moralische Fragen auf und gibt Anlass zur Sorge.

Wir brauchen ein Umdenken im Zusammenleben mit Tauben