Nachhaltige Ernährung
Ein Drittel der durch die Menschen verursachten Umweltbelastung ist auf die Ernährung zurückzuführen, insbesondere auf Tierprodukte. Nicht nur mit Blick auf die Umwelt schneiden Tierprodukte schlecht ab, sie sind vor allem auch mit viel unnötigem Tierleid verbunden. Der Konsum von Tierprodukten ist daher ein entscheidender Faktor, wenn es um die Verminderung von Tierleid und somit der Verwirklichung unserer Vision geht.
Im Frühjahr 2014 lancierte Sentience deshalb zum ersten Mal eine Volksinitiative, die pflanzliche Gerichte auf der Speisekarte von Kantinen in Basel verankern sollte. Ziel war es, dass täglich mindestens ein pflanzliches Gericht angeboten wird. Darüber hinaus sollten Köch:innen und Schüler:innen für die vegane Ernährung sensibilisiert werden. Darauf folgten ähnliche Initiativen und Postulate in Zürich, Luzern und Bern.
Basel (Abgelehnt)
Unsere erste Volksinitiative, mit der wir die Förderung der pflanzlichen Küche im öffentlichen Raum forderten, erzielte in Basel über 30 Prozent Zustimmung. Trotz Ablehnung ein deutliches Signal an Restaurants und Kantinen, dass sich viele Basler:innen mehr vegane Optionen im öffentlichen Raum wünschen.
Zürich (Gegenvorschlag angenommen)
Mit einer klaren Mehrheit von 60 Prozent hat die Bevölkerung der Stadt Zürich den Gegenvorschlag des Gemeinderates zur Initiative angenommen. Die Förderung der umweltschonenden Ernährung sowie die Information der Bevölkerung über den Einfluss der Ernährung auf das globale Klima wurden dadurch in der Gemeindeordnung (Art. 10d) festgeschrieben. Dank unserer Initiative wurde in Zürich ausserdem eine Fachstelle für nachhaltige Ernährung geschaffen – inzwischen sind dort vier Personen angestellt. Auch wurde eine Plattform zur Sensibilisierung der Bevölkerung aufgebaut und eine Ernährungsrichtlinie für die Verwaltung ausgearbeitet. Nicht zuletzt bewog die Initiative von Sentience politische Parteien zu weiterführenden Forderungen im Bereich der nachhaltigen Ernährung. So reichten etwa die Grünen und die SP im April 2023 erfolgreich ein Postulat ein, das ein pflanzenbasiertes Menü als Standardoption in städtischen Spitälern und Altersheimen vorsieht.
Luzern (Gegenvorschlag angenommen)
In 48 Stunden haben wir in Luzern 1000 Unterschriften für pflanzliche Optionen in allen öffentlichen Kantinen gesammelt. Der Gegenvorschlag des Stadtrates, zu dessen Gunsten wir die Initiative zurückgezogen haben, wurde mit knapp 60 Prozent der Stimmen angenommen. Nach Annahme des Gegenvorschlags wurde im Energiereglement ein neuer Artikel zur Förderung der nachhaltigen Ernährung verankert. Die Grünen und die Jungen Grünen der Stadt Luzern reichten im Februar 2023 drei Vorstösse zum Thema «nachhaltige und regionale Ernährung» ein und bezogen sich darin auf die Initiative von Sentience.
Bern (Postulat angenommen)
Um die Einführung pflanzlicher Optionen in öffentlichen Kantinen voranzutreiben, haben Politiker:innen verschiedener Parteien zusammen mit Sentience ein entsprechendes Postulat ausgearbeitet. Nach der Einreichung im Stadtberner Parlament wurde das Postulat für nachhaltige und faire Ernährung im Oktober 2016 angenommen. Im Jahr 2019 wurde eine Fachstelle für nachhaltige Ernährung geschaffen, die unterschiedliche Informationsplattformen und Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Bevölkerung betreibt.