Gegenkomitee wirbt mit Falschaussagen

Basel, 5.1.2022. Das Komitee «Tierschutz statt Menschenrechte» wirft in seiner Gegenkampagne zur Primaten-Initiative mit Falschaussagen um sich. So ist etwa die Rede von «Menschenrechten» anstatt Grundrechten, vermindertem Tierschutz und der Idee eines totalen Tierhaltungsverbots. Sentience stellt richtig.

Tiere brauchen keine Menschenrechte – Kampagnenleiterin Tamina Graber von Sentience stimmt dem zu: «Es wäre absurd, den nicht-menschlichen Primaten ‘Menschen’-Rechte zu verleihen. Dies wird auch nicht gefordert.» Menschenrechte sind über internationale Abkommen geregelt und, wie es der Begriff schon sagt, auf Menschen abgestimmt. Die Initiative fordert stattdessen eingeschränkte und auf nicht-menschliche Primaten angepasste Grundrechte, namentlich das Recht auf Leben sowie das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit.

Bei Fragestellungen zum Einschläfern eines Tieres würde die Garantie von Grundrechten laut dem Komitee «Tierschutz statt Menschenrechte» unnötige Zeit in Anspruch nehmen, wodurch sich das Tier «zu Tode leide». Diese Behauptung ist komplett irreführend und impliziert, dass aktuell solche Entscheidungen immer in kurzer Zeit gefällt würden. Doch gerade im Zoo Basel folgen diese auf lange Prozesse. Dies zeigt beispielsweise der Fall des Schimpansen Tatu, der über lange Zeit von seinen Artgenossen gemobbt und gequält wurde bis ihn einer schliesslich nach zögerlichem Abwarten des Zoos zu Tode biss. Hier bräuchte es eine Fachperson, welche Entscheidungen unter neutralen Bedingungen und rein zum Wohl des Tieres fällt, wodurch auch solche Leidenszeiten verkürzt würden. Der Druck von Zuchtprogrammen und der Rendite soll keine Entscheidungen beeinflussen. Nichtsdestotrotz wäre das Halten von und das Forschen mit Primaten auch nach Annahme der Initiative noch möglich, solange die besagten Grundrechte nicht verletzt würden.

Auch Menschen gehören zur Ordnung der Primaten. Es ist daher naheliegend, dass wir unseren Mit-Primaten, die uns in den für diese Initiative relevanten Interessen in nichts nahe stehen, eingeschränkte Rechte zugestehen. Mit der Initiative wird zudem ein Paradigmenwechsel angestrebt, der auch das Bewusstsein fördert, dass wir Menschen nicht die einzigen auf diesem Planeten sind, die es zu schützen gilt.

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