Eine starke Allianz für Tiere
Gemeinsam mit denjenigen Organisationen, die letztes Jahr die Initiative gegen Massentierhaltung unterstützt haben, haben wir uns zwei Tage lang damit auseinandergesetzt, wie wir den Tieren in der Schweizer Landwirtschaft am besten eine bessere Existenz sichern können. Herausgekommen sind viele spannende Erkenntnisse, die wir für unsere Planung der kommenden Jahre als Grundlage nehmen werden.
Die Initiative gegen Massentierhaltung, die letztes Jahr von über einer Million Menschen für wichtig und richtig befunden wurde, hat gezeigt, wie breit die Forderung nach einer tierwürdigeren Landwirtschaft abgestützt ist. Innerhalb der Bevölkerung hat die Initiative verschiedenste Menschen hinter der Forderung nach einem besseren Leben für Tiere vereint – von Veganerinnen bis zu Omnivoren, von Städterinnen bis zu Bauern, von jung bis alt. Auch auf Organisationsebene konnten wir eine breite und diverse Allianz, bestehend aus Organisationen aus den Bereichen Tierwohl, Umwelt, für unsere Forderungen gewinnen.
Die Breite der Allianz kann dabei durchaus als historisch bezeichnet werden: Noch nie haben Tierrechtsorganisationen so eng mit Organisationen kooperiert, die sich aktiv für eine Landwirtschaft mit Tierprodukten einsetzen. Auf der einen Seite: Demeter, KAGfreiland, die Kleinbauern. Auf der anderen Seite: Tier im Fokus, Animal Rights Switzerland, Tier im Recht. Allen gemeinsam war das Verständnis, dass die Schweizer Landwirtschaft immer weniger im Einklang mit dem Selbstbild der meisten Menschen ist. Industrielle Massenproduktion statt «Grasland Schweiz».
Für uns ist klar, dass gesellschaftlicher Wandel inkrementell erfolgt und eine bessere Zukunft für Tiere nur dann möglich ist, wenn es uns gelingt, breite Teile der Bevölkerung für unsere Anliegen zu sensibilisieren. Umso wichtiger war es uns deshalb nach der Initiative, die breite Allianz an unterstützenden Organisationen auch weiter am Leben zu halten. Auch wenn die Vorstellungen, wie eine nachhaltige und tierfreundliche Landwirtschaft schlussendlich aussehen soll, nicht bei allen Organisationen gleich ist, so ist der Weg zum Ziel doch über weite Strecken deckungsgleich.
Kooperation und Co-Creation
Gemeinsam mit collaboratio helvetica haben wir alle unterstützenden Organisationen der Initiative gegen Massentierhaltung eingeladen, gemeinsam mit uns zu eruieren, wo und wie wir in Zukunft auf eine tierfreundliche Zukunft hinarbeiten können. Fast alle sind unserem Ruf gefolgt und haben sich zwei Tage Zeit genommen, um in intensiver Zusammenarbeit mögliche Wege weg von der industriellen Tierproduktion zu skizzieren. Anwesend waren Animal Rights Switzerland, Greenpeace, KAGfreiland, Pro Natura, ProTier, Tier im Fokus, Tier im Recht, die Vegane Gesellschaft Schweiz, VIER PFOTEN und der Zürcher Tierschutz.
Am ersten Tag unseres gemeinsamen Workshops haben wir anhand einer Systemanalyse die Probleme des heutigen Systems diskutiert und darauf aufbauend mögliche Visionen für eine tierfreundliche und nachhaltige Landwirtschaft skizziert. Das Resultat des ersten Tages war eine lange Liste an Elementen, die in der Summe den gemeinsamen Nenner der Organisationen abbilden. Am zweiten Tag haben wir darauf aufbauend mögliche Hebelpunkte sowie Werkzeuge, um diese zu aktivieren, identifiziert und erste konkrete Projektideen entwickelt.
Gemeinsam sind wir stark
Diese zwei Tage waren natürlich nur ein kleiner Vorgeschmack für das, was möglich ist. Viele offene Fragen bleiben und die Ressourcen für das Vorantreiben der gemeinsamen Projekte sind noch limitiert. Doch hat sich gezeigt, dass eine Kooperation möglich und langfristig unabdingbar ist. Diejenigen Akteure, die vom heutigen System profitieren, sind seit jeher professionell aufgestellt und arbeiten eng zusammen. Es ist höchste Zeit, dass auch wir unsere Kräfte bündeln, um der Industrie die Stirn zu bieten und den Tieren in der Landwirtschaft Gehör zu verschaffen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen anwesenden Personen für ihre grosse Motivation und ihre Bereitschaft, zwei Tage für diesen Prozess zu investieren. Wir sind überzeugt, dass wir einen fruchtbaren Nährboden für die weitere Zusammenarbeit geschaffen haben.